30. November 2016 :: 19 - 21 Uhr

Fremde - Heimat : Syrien

Damaskus und Aleppo

PD Dr. Elisabeth von der Osten-Sacken (Marburg/Lahn)

Die beiden wichtigsten Städte Syriens blicken auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurück, sie werden als "zwei der ältesten Städte der Menschheit" bezeichnet. Die Besonderheit der beiden Orte verdeutlichen folgende Zitate:

Die vorderasiatischen Metropolen der Frühgeschichte ... sind spätestens seit der hellenistischen Eroberung zu unbedeutenden Dörfern zusammengeschrumpft, und die hellenistischen Großstädte ... präsentieren sich heute als Trümmerfelder. Andererseits datieren die gegenwärtigen Metropolen aus verhältnismäßig junger Vergangenheit. ... Ausnahmen im Nahen Osten bilden lediglich die beiden Städte von überregionaler Bedeutung in Syrien, Aleppo und Damaskus. Als Rom gegründet wurde, sind die frühesten nachgewiesenen schriftlichen Nachrichten über Aleppo und Damaskus schon ca. ein Jahrtausend alt. Seitdem riss die städtische Entwicklung nicht ab, was verwundern muss, da die syrische Geschichte alles andere als kontinuierlich ablief. Doch alle Zerstörungen, Seuchen und Deportationen änderten nichts an dem städtischen Charakter der syrischen Metropolen. (J. Odenthal, DuMont-Führer Syrien, 68)

"Damaskus ist das Paradies des Orients, der Ort, wo graziöse und leuchtende Schönheit sich entfalten, das Siegel des Islam, wo wir Gastfreundschaft suchten: die Braut der Städte. Sie ist mit Blüten von süß duftenden Kräutern geschmückt und bedeckt mit den Brokat-Kleidern der Gärten. Mit ihrer Schönheit hat sie einen sicheren Rang inne, und auf ihrem Hochzeitsstuhl ist sie reich geschmückt." (Ibn Gubair 1184 - aus D. Sack, Damaskus, 1989, 1)

"Aleppo galt als die schönste, lebenswerteste und älteste Stadt Syriens. Der Inbegriff einer jahrtausendealten Geschichte, die sich in den Gebäuden der Altstadt und der Zitadelle über alle Zeiten erhalten hatte, scheint derzeit dem Erdboden gleichgemacht. Noch ragt wie ein verheißungsvolles Zeichen die Festung aus rauchenden Trümmern der Altstadt hervor, auf die nicht nur die syrische Bevölkerung mit Stolz blickte, sondern der auch die Welt Bewunderung zollte und sie in den Rang des Weltkulturerbes erhob." (Aus dem Werbetext für M. Fansa (Hrsg.), Aleppo. Ein Krieg zerstört Weltkulturerbe, 2013; leicht modifiziert)

Ort: Kueser Akademie, Gestade 6, 2. Etage

Eintritt 5,00 €

In Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Mittelmosel.

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