Armut als Stigma, Armut als Not – Gibt es langfristige religiöse Motive im Umgang mit den Armen im Europa der Neuzeit?


Termin Details


Armut als Stigma, Armut als Not
Gibt es langfristige religiöse Motive im Umgang mit den Armen im Europa der Neuzeit?

Referent: Prof. Dr. Lutz Raphael, Trier

Kirchliche Sozialdienste tragen bis heute einen erheblichen Anteil der öffentlichen Wohlfahrtspflege, und ihre Vertreter haben sich immer wieder zu Sprechern und Anwälten der „Armen“ gemacht. Die Traditionen und die Einrichtungen christlicher Armenpflege wurden offensichtlich mit dem Ausbau des modernen Sozialstaats weitergeführt, aber sie haben sich auch tiefgreifend verändert. Derzeitige Haltungen der Armut und den Armen gegenüber mögen durch die christlichen Sichtweisen hervorgebracht sein. Aber helfen sie wirklich den Menschen in Not? Machen sie noch heute Armen das Leben leichter oder helfen sie sogar, Armut systematisch zu bekämpfen? Wie belastbar und realitätstauglich waren und sind die theologischen Argumente für Barmherzigkeit und Caritas aus nüchterner historischer Sicht? Der Vortrag wird diesen Fragen nachgehen und Muster untersuchen, die mehrere Epochen übergreifen und bis heute unsere Mentalität prägen.

Lutz Raphael, Jg. 1955, ist Historiker an der Universität Trier und Träger des Leibniz-Preises 2013; Armut und Wohlfahrtspolitik war einer seiner Forschungsschwerpunkte.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um eine angemessene Spende am Ausgang.
Nach den jeweiligen Vorträgen ist Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen.

Termin unpassend? In der Regel findet die Veranstaltung auch am folgenden Sonntag um 11 Uhr in der Volkshochschule Trier, Domfreihof 1b, in 54290 Trier statt.
→ www.theologisches-quartett-trier.de

Veranstalter ist der Förderverein Autobahnkirche St. Paul Wittlich e.V. in Verbindung mit der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte e.V., der Katholischen Erwachsenenbildung Mittelmosel und in Kooperation mit dem Trierer Theologischen Quartett, unterstützt von der Leserinitiative Publik-Forum e.V.