21. Februar 2017 :: 19 - 21 Uhr

Fremde - Heimat : Syrien

Syrien von der arabischen Eroberung des Landes (634-638) bis zur Herrschaft der Mamluken (1250/1260-1517)

PD Dr. Klaus-Peter Todt (Mainz)

Unter den Umayyaden (661-750) war Damaskus nicht nur die Hauptstadt Syriens, sondern auch des gesamten arabischen Reiches. Mit dem Sieg der ?Abbasiden (750-1258) und der Verlegung der Hauptstadt nach Bagdad verlor Syrien diese zentrale Position an den Irak. Ab Mitte des 9. Jahrhunderts übernahmen die von Bagdad unabhängigen Emire Ägyptens die Herrschaft über das Land. Nordsyrien wurde Mitte des 10. Jahrhunderts Zentrum des Emirats der Hamdaniden, die 970 die Oberherrschaft der nach Syrien zurückkehrenden Byzantiner anerkennen mussten. Antiocheia und das westliche Nordsyrien bis vor die Tore von Tripolis gehörten bis 1084 zum byzantinischen Dukat von Antiocheia, nach 1098 dann zu dem vom Normannen Bohemund gegründeten Kreuzfahrerfürstentum von Antiocheia (1098-1268). Erst den Mamluken (1250/1260-1517) gelang die Abwehr der Mongolen und die Beseitigung der Kreuzfahrerstaaten. Auch wenn sich der sunnitische Islam im Laufe dieser Zeit zur dominierenden Religion Syriens entwickelte, behaupteten sich die christlichen Kirchen der Griechisch-Orthodoxen (Melkiten) und der Syrisch-Orthodoxen. Neue Religionsgemeinschaften entstanden im 10. und 11. Jahrhundert, die Nusayrier oder Alawiten und die Druzen. Im 12. und 13. Jh. schufen sich die schiitischen Assassinen unter dem "Alten vom Berge" ein eigenes Herrschaftsgebiet im Gebiet von Masyaf. All diese Dynastien und Religionsgemeinschaften haben bedeutende Bauten hinterlassen, z. B. die Moscheen der Umayyaden in Damaskus und Aleppo oder die Burgen der Kreuzfahrer im syr. Küstengebirge.

Ort: Kueser Akademie, Gestade 6, 2. Etage

Eintritt 5,00 €

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