6. April 2017 :: 19 - 21 Uhr

Fremde - Heimat : Alter Orient

Das "Uruk World System" - Globalisierung im späten 4. Jahrtausend v.Chr.

PD Dr. Elisabeth von der Osten-Sacken (Marburg/Lahn)

Globalisierung meint die über territorial definierte Räume hinausgehende, tendenziell weltweite Ausweitung von wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Praktiken. Die Frage, ab welchem Zeitpunkt man von Globalisierung sprechen kann, ist umstritten. Dazu gibt es drei unterschiedliche Ansätze: 1. Globalisierung sei ein ganz neues Phänomen, das in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sei. 2. Globalisierung habe im 15. Jahrhundert mit der europäischen Expansion über die ganze Welt begonnen. 3. Globalisierung sei ein uralter Trend, dieser Integrationsprozess sei so alt wie die Menschheit. In Zusammenhang im dem Alten Orient ist nur letztere These sinnvoll anzuwenden. Historisch werden mehrere Wellen der Globalisierung unterschieden, historische Phasen der Zunahme der internationalen Verflechtung, die immer gefolgt waren von Phasen der Verflechtungsabnahme. Als Ursachen der Verflechtungszunahme gelten 1. bedeutende technische Innovationen; Produktionstechnik, Verkehrstechnik, Kommunikationstechnik; 2. eine Expansion, die Gebiete mit ihren Lagerstätten und fruchtbaren Böden für das Zentrum "erschloss", 3. (außen)handelspolitische Entscheidungen Bereits in der Urukzeit, in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. lässt sich eine weiträumige Verflechtung im Vorderen Orient nachweisen, die in der Literatur auch mit dem Begriff "Uruk world system" beschrieben wird.

Ort: Kueser Akademie, Gestade 6, 2. Etage

Eintritt 5,00 €

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