28. November 2018 :: Beginn 19 Uhr

Jahrhundertgeburtstag

Der "Tod des Doppeladlers": Der Untergang der Donau-Monarchie im Herbst 1918

Der "Tod des Doppeladlers": Der Untergang der Donau-Monarchie im Herbst 1918

PD Dr. Klaus-Peter Todt (Mainz)

Zu den festen Größen im jahrhundertelangen Ringen der europäischen Mächte um die Führungsstellung gehörte auch die durch den Erbfall von 1526 entstandene Donau-Monarchie der Habsburger, zu der bis 1918 nicht nur Böhmen und Mähren, der Westen der heutigen Ukraine, Ungarn und Siebenbürgen, sondern auch Slowenien, Kroatien und Teile Oberitaliens gehörten. Wie kam es im Herbst 1918 zur Auflösung dieses Staatswesens, das vier Jahrhunderte bestanden und dessen Vertreter (Metternich) noch im Verlauf des 19. Jahrhunderts, z. B. auf dem Wiener Kongress von 1814 oder auf dem Berliner Kongress von 1878, entscheidend auf die europäische Ordnung eingewirkt hatten? War dieser klassische Vielvölkerstaat ein "Völkerkerker", ein längst von der historischen Entwicklung überholtes quasi "morsches" Imperium, das in den Jahren 1918-1920 einer besseren, vermeintlich auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker basierenden Gruppe von z. T. sehr problematischen Staatsgebilden (Tschechoslowakei, Jugoslawien) weichen musste, oder eher ein durchaus erfolgreiches und lange Zeit gut funktionierendes historisches Vorbild für die Europäische Gemeinschaft? Welchen Anteil hatten die Vertreter der Habsburger-Dynastie (Kaiser Franz Joseph I. und seine Gemahlin Elisabeth sowie die nicht zum Zuge gekommenen Thronfolger Rudolf und Franz Ferdinand und nicht zuletzt der letzte Kaiser Karl I.), aber auch Militärs und Politiker wie der Außenminister Alois Lexa Graf von Aehrenthal (1854-1912) oder der Generalstabschef Franz Graf Conrad von Hötzendorf (1852-1925) am Untergang der Monarchie? In welchem Maße trug die Politik Österreich-Ungarns zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges bei, der Katastrophe, der schließlich auch die Donau-Monarchie nach einem auch für die Völker des Reiches mörderischen Krieg zum Opfer fiel? Was blieb von der Donau-Monarchie und wo sind in der heutigen Politik in Europa noch Traditionen der Monarchie von Relevanz?

Ort: Kueser Akademie, Gestade 6, 2. Etage

Eintritt 5,00 €. Inhaber einer Gästekarte zahlen 1,00 € weniger. Schüler und Studenten frei.

In Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung, Fachstelle Mittelmosel.

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