Aufgaben

Die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte e.V.

Die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte e.V. wurde im Oktober 2009 gegründet.

Selbstverständnis

Die „Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte e.V.“ ist ein gemeinnütziger Verein. Im Sinne des Denkens des Nikolaus von Kues will sie in Forschung, Lehre, Bildungs- und Kulturarbeit sowie gesellschaftlichem Wirken das kulturelle und spirituelle Erbe Europas erforschen, weitergeben und für die Gegenwart fruchtbar machen. Mit Hilfe des Rückbezugs auf die europäische Geistesgeschichte will sie Fragestellungen von übergeordneter Bedeutung und Relevanz für Kultur, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erkennen und Ideen für mögliche Handlungsperspektiven entwickeln helfen.

Die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte arbeitet in fünf großen Bereichern;

  • sie ist eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung für Forschung und Lehre, die international vernetzt arbeitet und einen interdisziplinär-geistesgeschichtlichen Ansatz verfolgt. Bezüglich der Forschung dient der Kueser Akademie die an ihr angesiedelte gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Universitäten von Mainz, Trier und Oldenburg als wesentliche Plattform. Darüber hinaus koordiniert ihr wissenschaftlicher Initativkreis, bestehend aus gegenwärtig neun Mitgliedern, die Forschungsarbeit.
  • Sie ist eine Einrichtung, die sich satzungsgemäß darum kümmert, Fragestellungen von übergeordneter Bedeutung und Relevanz für Kultur, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu erkennen und Ideen für mögliche Handlungsperspektiven entwickeln zu helfen.
  • An der Kueser Akademie findet universitäre Lehre für die an der gemeinsamen wissenschaftlichen Einrichtung beteiligten Universitäten statt, insbesondere im Fach Philosophie. Koordiniert wird dieser Bereich vom geschäftsführenden Leiter der Einrichtung Prof. Dr. Wolfgang Christian Schneider und vom Geschäftsführer der Akademie Dr. Matthias Vollet.
  • Zentrum eines Netzwerkes zwischen Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft, das auch in die praktischen Verflechtungen dieser vier hineinwirkt. In diesem Zusammenhang soll künfitig verstärkt ein Programm der Fort- und Weiterbildung entwickelt werden. Sie entwickelt auf dieser Ebene Zertifikate auf Master-Niveau.
  • eine Einrichtung zur kulturellen Weiterbildung: die Kueser Akademie fördert in Kooperation mit verschiedenen regionalen Institutionen Bildung in der Region für die Region.

Verantwortlichkeit

Den Vorstand des Vereins bilden Alexander Licht, MdL, Prof. Dr. Henrieke Stahl, Dr. Martin Thomé sowie als geborene Mitglieder Verbands- und Stadtbürgermeister von Bernkastel-Kues. Die Aktivitäten der wissenschaftlichen Mitglieder der Akademie koordiniert ein Initiativkreis. Geschäftsführer ist Dr. Matthias Vollet.

Netzwerk

Die Akademie umfasst zahlreiche wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitglieder aus Deutschland, Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, Spanien, Japan, Argentinien, Kolumbien und den USA. Die Akademie veranstaltet internationale und nationale Tagungen, Vortragsreihen, Arbeitskreise und Seminare und kooperiert mit wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen wie auch Fortbildungsinstitutionen. Eine Partnerschaft zu Wirtschaftsunternehmen ist im Aufbau befindlich. Auch themenspezifische Netzwerke sind an der Akademie angesiedelt. Ferner bietet die Akademie Gastwissenschaftlern die Möglichkeit zu Arbeitsaufenthalten.

Forschungsstelle an der Kueser Akademie

An der Akademie ist eine besondere Forschungsstelle angesiedelt, die „Gemeinsame Wissenschaftliche Einrichtung der Universitäten von Mainz, Oldenburg und Trier an der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte“. Die gemeinsame Forschungsstelle gewährleistet den beteiligten Universitäten wie auch der Kueser Akademie ein flexibles Instrument der Kooperationen sowie eine Grundlage zur Entwicklung gemeinsamer Forschungsvorhaben, aber auch neuer Lehrformen. Der Kooperationsvertrag als Rahmenvereinbarung ermöglicht Gestaltung von Projekten in verschiedener Zusammensetzung, wobei jede der beteiligten Universitäten ihr Profil im Rahmen der Forschungsstelle nach eigenem Ermessen schärfen kann.

Publikationsorgane

Die Akademie gibt zwei eigene Schriftenreihen heraus („Philosophie interdisziplinär“ im Roderer Verlag, Regensburg; „Texte und Studien zur europäischen Geistesgeschichte“ im Aschendorff Verlag, Münster) und eine eigene Zeitschrift „Coincidentia. Zeitschrift für Europäische Geistesgeschichte“ (Aschendorff Verlag, Münster).

Projekte der Akademie

An der Akademie sind aktuell nationale und erste internationale Forschungsprojekte unter Beteiligung mehrerer Universitäten angesiedelt: ein von der Sparkasse Mittelmosel finanziertes Projekt zur Erstellung einer Cusanus-Biographie anhand der „Acta Cusana“ (lateinischsprachige kritische Quellenausgabe zum Leben des Cusanus)(Das Projekt ist inzwischen abgeschlossen); ein deutsch-französisches Projekt zu Nikolaus von Kues, Meister Eckhart und der rheinischen Mystik (u.a. mit der Universität Metz); ein Projekt zur Edition einer russischen Übersetzung von Schriften des Cusanus (Universität Trier und Losev-Haus Moskau), Projekte zu Heinrich Barth und Gideon Spicker u.a.m. An der Kueser Akademie ist auch das internationale Netzwerk junger Forscher zur Philosophie Henri Bergsons angesiedelt.

In der Lehre kooperiert die Akademie mit Universitäten, plant aber auch die Einrichtung eines eigenen „Zertifikates für Europäische Geistesgeschichte“ wie auch eines Zertifikates „Reden und Schreiben über Kunst, Literatur und Musik“; die Einrichtung einer regelmäßigen Summer School zu wechselnden Themenschwerpunkten aus der europäischen Geistesgeschichte (in Verbindung mit aktuellen Problematiken) ist in Vorbereitung.

Die Kueser Akademie sieht es auch als eine wesentliche Aufgabe an, Interessenten auch ohne akademische Vorbildung die europäische Geistesgeschichte nahezubringen. Diese Bildungsarbeit richtet sich an die Einwohner der Region Mittelmosel sowie an Gäste. Sie erfolgt in Vortragsreihen („Auf ein Wort“, „Europäische Geistesgeschichte“, „Fremde – Heimat“, Cusanus-Vortragsreihe im Kurgastzentrum), thematischen Seminaren und Seminarreihen (z.B. zum Thema Mystik) und auch in Fort- und Weiterbildungsangeboten. Zudem führt die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte laut Beschluss des Verbandsgemeinderates der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues seit März 2014 die Tätigkeiten der VHS Bernkastel-Kues durch.

Ferner organisiert die Kueser Akademie kulturelle Veranstaltungen (z.B. Ausstellungen), um das Profil der Kulturlandschaft Mittelmosel zu bereichern.

Eröffnung

Am 7. Mai 2010 wurde bei einem Empfang unmittelbar vor den 2. Kueser Gesprächen in Kloster Machern (Bernkastel-Kues) die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte im Beisein zahlreicher Ehrengäste eröffnet. Zugleich wurde die gemeinsame Forschungsstelle der Universitäten Mainz, Oldenburg, Alfter und Trier an der Kueser Akademie in Anwesenheit von Vertretern dieser Universitäten aus der Taufe gehoben. Mit den ersten Seminaren und ihrem ersten eigenen Drittmittelforschungsprojekt nahm die Akademie den Betrieb auf.

von links nach rechts:
Prof. Dr. Jürgen Oldenstein, Vizepräsident der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Prof. Dr. Rudolf Holbach, Dekan der Fakultät IV: Human- und Gesellschaftswissenschaften
der Carl von Ossientzky Universität Oldenburg
Prof. Dr. Peter Schwenkmezger, Präsident der Universität Trier
Wolfgang Port, Bürgermeister der Stadt Bernkastel-Kues
Prof. Dr. Marco da Veiga, Rektor der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter
Prof. Dr. Henrieke Stahl, Professorin für slavische Literaturwissenschaft am Fachbereich II der Universität Trier
Prof. Dr. Elke Lütgen-Drecoll, Präsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Prof. Dr. Dominique Willems, Präsidentin der Königlich flämischen Akademie von Belgien
der Wissenschaften und Künste
Alexander Licht, MdL, Vorsitzender des „Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte e. V.“
Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues

Foto (c) Helmut Thewalt, Wittlich