Philosophie interdisziplinär

Philosophie interdisziplinär Band 45

Buchcover zu: Wissenformen bei Cicolaus Cusanus, hrsg. von Christiane Bacher und Matthias Vollet, Roderer-Verlag Regensburg 2019

Wissensformen bei Nicolaus Cusanus

Herausgegeben von Christiane Bacher und Matthias Vollet
S. Roderer, Regensburg 2019
ISBN: 978-3-89783-906-9
184 Seiten

Preis: €24,95

Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
    Christiane Bacher und Matthias Vollet
  • Intellekt vs. Affekt?
    Felix Resch
  • Knowledge as Assimilation
    Jean-Marie Nicolle
  • Die Dynamik der Erkenntnis und ihr Verhältnis zum Sein bei Nicolaus Cusanus
    Marc Bayard
  • Vom expliziten Wissen zur impliziten Weisheit, auf einen aufrichtenden Ethos hin
    David Bartosch
  • Metaphysics and Divine Knowledge in Cusanus’ Mystical Opuscula
    Antonio Dall’Igna
  • Sinnliche Erkenntnis als Modell überintellektueller Erkenntnis bei Cusanus
    Bogdana Paskaleva
  • Can the Method of Beryl – which is wished by Cusanus to be irrefutable because experienced through Practice – suffice to reach the Truth?
    The difficult Practice of / and to Truth
    Maude Corrieras
  • Geometria ancilla Theologiae – Theologia ancilla Geometriae.
    A ‘circular’ Question in Cusanus’ Philosophy
    Federica De Felice
  • Contingent Mathematics of Nature in the Renaissance: Cusanus’ Perspective
    Rodolfo Garau and Pietro D. Omodeo
  • Inszenierung und Erkenntnispraxis bei Nikolaus von Kues
    Susann Kabisch
  • Schola huius mundi: A Cusan conjectural Map of Time
    Damiano Roberi
  • Der Begriff der docta ignorantia bei Nicolaus Cusanus und Moses Maimonides
    Arnild Cosima Tappeiner

 

Vorwort

Der vorliegende Sammelband geht auf die 6. Internationale Tagung für junge Cusanus-Forscher zurück, die vom 26.–28. Mai 2014 an der Akademie für Europäische Geistesgeschichte in Bernkastel-Kues stattfand. Unter dem Namen „Wissensformen bei Nicolaus Cusanus“ sollte diese Konferenz Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen ermöglichen, aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven ein breites Spektrum von Forschungsansätzen um das zentrale Problem der Wissens- und Erkenntnisformen in Nikolaus von Kues’ Werken vor einem internationalen Publikum vorzustellen und zu diskutieren.
Die unterschiedlichen Erkenntnisformen und damit einhergehend die Frage nach dem Scheitern und gleichzeitig den unendlichen Möglichkeiten menschlicher Erkenntnis bei einer Annäherung an das Wahre durchziehen das philosophische Werk des Cusanus. Der Band – mag die Auswahl und Anordnung der Beiträge auch auf den ersten Blick willkürlich erscheinen – spiegelt in seinen vielfältigen, ganz unterschiedlichen Annäherungen die konjekturale Erkenntnismethode des Cusanus wieder.
Die 6. Internationale Tagung für junge Cusanus-Forscher wurde in Andenken an Herrn Professor Dr. Klaus Reinhardt († 8. April 2014) veranstaltet. Klaus Reinhardt setzte sich bis zuletzt für die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Bereich der Cusanus-Forschung ein. Für seine fruchtbringende Unterstützung junger Forscherinnen und Forscher sind wir sehr dankbar.

Christiane Bacher und Matthias Vollet

 


Philosophie interdisziplinär Band 44

Buchcover zu: Sergei Volzhin: Johann Georg Hamannn - Wiederentdeckung der coincidentia oppositorum im Zeitalter der Aufklärung. Regensburg 2018. Philosophie interdisziplinär Band 44

Johann Georg Hamann – Wiederentdeckung der coincidentia oppositorum im Zeitalter der Aufklärung

Sergei Volzhin
S. Roderer, Regensburg 2018
ISBN: 978-3-89783-893-2

Preis: 26,95 €


Philosophie interdisziplinär Band 43

Nicholas of Cusa on Peace, Religion, and Wisdom in Renaissance Context

Paul Richard Blum
S. Roderer, Regensburg 2018
ISBN: 978-3-89783-886-4

Preis: 26,90 €

weitere Informationen

Nicholas of Cusa (Cusanus, 1401-1464) was a provocative thinker – particularly if read as the mediator of conflicts: He harmonized religion and politics, faith and philosophy, and the theologies of his time. This book outlines his place within Renaissance humanism, his philosophy of religion, his mysticism and his philosophical theology. Cusanus‘ contribution to religious peace and harmony plays an exemplary role in this study. In this Renaissance thinker and Cardinal we find seeds of modern approaches to toleration – including its inherent paradoxes. Cusanus‘ terminology was neither scholastic nor classicist, and therein he set standards for content driven philosophical language. This becomes clear in comparisons with the idiosyncratic late medieval philosopher Raymond Lull and with a 17th-century translation of his On the Vision of God.

Paul Richard Blum is T. J. Higgins, S.J., Chair in Philosophy at Loyola University Maryland in Baltimore. He obtained his Ph.D. in Munich (thesis now in English as Giordano Bruno Teaches Aristotle) and his habilitation at Freie Universität Berlin with research on Jesuit philosophy (see Studies on Early Modern Aristotelianism). He was professor of philosophy at Catholic Péter Pázmány University in Hungary. Among his further publications are Renaissance Philosophy of Religion and (ed.) Philosophers of the Renaissance.


Philosophie interdisziplinär Band 42

Zufall – Ein interdisziplinäres Symposion

S. Roderer, Regensburg 2017
ISBN: 978-3-89783-878-9

Preis: 29,80 €

Vorwort

Vorwort

Ein interdisziplinäres Symposium über den „Zufall“ findet statt an der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte in Bernkastel-Kues, sozusagen bei Nicolaus Cusanus „zu Hause“. Das ist kein Zufall!

Cusanus war ein universeller Denker, der ohne fachwissenschaftliche Begrenzungen gedacht hat, somit nach heutiger Redensart interdisziplinär. Da die Begriffe „Zufall, Ungewissheit, Ungenauigkeit, Wahrscheinlichkeit, Wahrheitsähnlichkeit und Vermutung“ erkenntnistheoretisch untrennbar zusammenhängen, ergeben sich aus seinem Werk natürliche Bezüge zur Thematik des Symposiums.

Cusanus geht von einer prinzipiellen Ungenauigkeit aller menschlichen Erkenntnis aus. Diese hat zwei Aspekte: Erstens die Endlichkeit und Begrenztheit des Menschen, zweitens ein objektives Messproblem bedingt durch die „Nicht-Gleichheit zweier Dinge“. Er sagt: „Es stimmt also kein Ding mit einem anderen in Gewicht, Länge und Dichte überein. Alles unterscheidet sich von allem. Genau gleich ist nicht möglich, denn eine solche Genauigkeit ist vom All losgelöst.“ Demzufolge stellt er fest, dass sich nie genau gleiche Zustände des Alls wiederholen und dass nie genau gleiche Anfangs- und Durchführungsbedingungen für die Wiederholung ein und desselben Experimentes herstellbar sind. Er kommt schließlich zu der Erkenntnis: „Eine bejahende Feststellung über das Wahre, wenn sie von Menschen ausgesprochen wird, ist immer nur coniectura“, d. h. Vermutung. Zur Bewertung der coniecturae zieht er die verisimilitudo (= Wahrheitsähnlichkeit) heran. Auf Grund von a priori Kenntnissen, theoretischen Überlegungen und experimentellen Befunden formuliert man ein Modell oder eine Aussage im Sinne einer Vermutung. Anschließend betrachtet und bewertet man die „Früchte“ dieser Vermutung. Insbesondere versucht man durch den Abgleich mit der erfahrbaren Wirklichkeit und anderen Erkenntnissen, durch weitere Experimente und Beobachtungen, diese Vermutung zu falsifizieren. Gelingt das, muss man die Vermutung verbessern, d. h. anpassen, oder eine neue, besser passende Vermutung formulieren. Gelingt die Falsifizierung nicht, stützt das die Vermutung, sie wird „wahrheitsähnlicher“. Die versuchte Falsifikation, die möglicherweise und hoffentlich irgendwann nicht mehr gelingt, ist der Weg der Wahrheitsannäherung. Im 20. Jahrhundert ist diese Erkenntnistheorie als „Kritischer Rationalismus“ bekannt und von Karl Popper ausgearbeitet worden.

Dieser von Cusanus entwickelte Weg zur Erkenntnis ist sicher auch geeignet und angemessen im Umgang mit dem Zufall, zunächst einmal mit den Phänomenen von Zufall, dann aber auch mit deren Grundlagen und Hintergrund in einer metatheoretischen oder metaphysischen Behandlung.

So dokumentiert dieser Tagungsband das interdisziplinäre Symposium über den „Zufall“, das vom 28. bis 31. August 2014 an der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte in Bernkastel-Kues stattfand. Es wurde organisiert von Prof. Dr. Ulrich Herkenrath (Fakultät für Mathematik der Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Harald Schwaetzer (Institut für Philosophie der Cusanus Hochschule, Bernkastel-Kues). Das Symposium und der vorliegende Tagungsband kamen zustande dank der großzügigen Förderung durch die Andrea von Braun Stiftung in München. […]

11. August 2016
Ulrich Herkenrath
Harald Schwaetzer

Inhaltsverzeichnis

  • Vorwort
    Ulrich Herkenrath / Harald Schwaetzer
  • Einleitung
    Ulrich Herkenrath
  • Wie der Zufall wesentlich wird.
    Von Meister Eckhart zu Nicolaus Cusanus
    Harald Schwaetzer
  • „Zufall“ bei Pierre Rémond de Montmort
    Tom Müller
  • Ist es auch Zufall – so hat er doch Methode
    Gregor Nickel
  • Zufall – nur eine Randerscheinung oder allgegenwärtig?
    Ulrich Herkenrath
  • Der Zufall und die Quantenphysik
    Otfried Gühne
  • Die Wahrscheinlichkeit in der Physik
    Detlef Dürr
  • Öffnet der Zufall unsere Welt?
    Jürgen Schnakenberg
  • Der Zufall und die Gleichwahrscheinlichkeit
    der Fälle in der Quantentheorie
    Ulrich Hoyer
  • Zufall als Problem des Naturalismus
    Myriam Gerhard
  • Der Mensch – Plan Gottes oder (dummer) Zufall?
    Klarstellungen im Streit zwischen Schöpfungstheologie
    und Evolutionsbiologie
    Ulrich Lüke
  • Was ist Zufall?
    Hans-Dieter Mutschler
  • Der Zufall als Folge der Individualisierung in der Natur
    Ein Essay
    Gerd Helmecke
  • Diskussionsrunden zum Symposion „Zufall“

Philosophie interdisziplinär Band 41

Koexistenz. Ein Brennpunkt der Existenzphilosophie Heinrich Barths

S. Roderer, Regensburg 2017
ISBN: 978-3-89783-870-3

Preis: 23,80 €

Beschreibung

Das Nachdenken über die Koexistenz bildet einen entscheidenden Teil der Existenzphilosophie Heinrich Barths. Sein Ansatz einer Sozialphilosophie existenziellen Gepräges besitzt für das Erfassen dessen, was Existenz ist, eine hohe systematische Relevanz. Existenz wird vor allem in der Begegnung und im Dialog mit dem Anderen gegenwärtig. Dabei meint Barth mit Koexistenz weder das bloße Miteinander von Einzelnen als Aggregat von Existenz, wie es in materialistischer oder biologischer Deutung zu Tage tritt, noch den überhöhten „idealistischen Totalitätsglauben“ an ein Individuum als Glied einer sozialen Ganzheit. Er entwickelt in dem beteiligten Erkennen der Existenz des Anderen, die zum Anliegen der eigenen Existenz werden kann, ein „Prinzip Verantwortung“, das den Mut hat, auch die christliche Dimension von Begegnung und Gemeinschaft mit einzubeziehen.
Der vorliegende Sammelband geht diesen Dimensionen in seinem ersten Teil nach. In seinem zweiten Teil bringt er Barths Position ins Gespräch mit thematisch nahe stehenden Zeitgenossen, z.B. Martin Buber, Max Scheler oder Karl Jaspers.