Band 6/2 – 2015
Tier und Mensch
herausgegeben von Kirstin Zeyer
und Wolfgang Christian Schneider
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
Kirstin Zeyer - Das Tieropfer und die Kritik am Tieropfer in der Antike
Wolfgang Christian Schneider - Tiere bei Nikolaus von Kues
Kirstin Zeyer - Bilder zu einer „Pferd-orientierten“ Ethik – ca. 1430-1530
Elena Filippi - Affe und Mensch in der frühen Neuzeit zwischen narrativer
Primatomorphologie und negativer Anthropologie
Hans Werner Ingensiep - Sind Tiere transzendentale Subjekte? Zum Problem
eines Bewusstseins bei Tieren am Beispiel von
Kants Theorie des Bewusstseins
Thomas Hoffmann - Ornithologie und die Kunst der Selbstsorge:
Zur philosophischen Problematik der Parabel
Die arme Lerche von Grigorij Skovoroda
Witalij Morosow - Von Fischen und Menschen. Überlegungen zur Tierphilo-
sophie bei Derrida, Friedlaender/Mynona und Ausonius
Detlef Thiel - Tierethik in der chinesischen Tradition
David Bartosch - Recht auf Leben, Recht auf Freiheit!
Sarina Ehlert - Widersprüche bei Tierversuchen. Eine ethische Annäherung
Kayla Jane Haug
Buchbesprechungen
- Friedrich Nietzsche: Philosophische Werke in sechs Bänden.
Hg. von Claus-Artur Scheier. Hamburg 2013
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues - Werner Diederich: Der harmonische Aufbau der Welt. Keplers
wissenschaftliches und spekulatives Werk. Hamburg 2014
Kirstin Zeyer, Nijmegen - Jacobi: Briefwechsel. Kommentarband II,4, Teilband 1 u. 2. Brief-
wechsel 1785. Br. 1108-1136. Nachtrag zum Briefw. 1764-1784.
Kommentar. Begonnen von M. Brüggen u. weitergeführt von
P. Kriegel / R. Paimann. Stuttgart-Bad Cannstatt 2013;
I,9: Briefw. Jan. 1791 bis Mai 1792. Hg. v. W. Jaeschke /
R. Paimann. Stuttgart-Bad Cannstatt 2015
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues - Vicky Müller-Lüneschloss: Über das Verhältnis von Natur und
Geisterwelt. Ihre Trennung, ihre Versöhnung, Gott und den
Menschen. Eine Studie zu F.W.J. Schellings „Stuttgarter Privat-
vorlesungen“ (1810) nebst des Briefwechsels Wangenheim –
Niederer – Schelling der Jahre 1809/1810. Stuttgart 2012
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues - Lore Hühn / Schwab, Phillip (Hgg.): System, Natur und
Anthropologie. Zum 200. Jubiläum von Schellings
Stuttgarter Privatvorlesungen. Freiburg 2014
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues - Lexikon der Mensch-Tier-Beziehungen. Hg. v. Arianna Ferrari /
Klaus Petrus. Human-Animal Studies. Bielefeld 2015
Kirstin Zeyer, Nijmegen - Jahrbuch Theologische Zoologie. Bd. 1/2014. Neue Wahrneh-
mungen des Tieres in Theologie und Spiritualität. Hg. von
Rainer Hagencord / Anton Rotzetter. Berlin 2014
Kirstin Zeyer, Nijmegen - Eduard Kaeser: Artfremde Subjekte. Subjektives Erleben bei
Tieren, Pflanzen und Maschinen? Basel 2015
Kirstin Zeyer, Nijmegen - Der Mensch und seine Tiere. Mensch-Tier-Verhältnisse im
Spiegel der Wissenschaften. Hg. von Peter Janich. (Schriften
der Wiss. Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Uni-
versität Frankfurt; 23) Stuttgart 2014
Kirstin Zeyer, Nijmegen
Vorschau auf das kommende Heft
Zu den Autoren
Vorwort TIER UND MENSCH Was bedeuten uns Tiere? Unter dieser Fragestellung veranstaltete die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte vom 22. bis 24. November 2013 eine Tagung zu Tieren als eigenständigen Objekten literarischer und philosophischer Beschreibung. Thematisch im Mittelpunkt standen dabei historische und systematische Erkundungen von der philosophisch begründeten antiken Kritik am Tieropfer bis zur modernen theologischen Zoologie. Ein Kernbestand der Beiträge im vorliegenden Heft ist auf diese Veranstaltung zurückzuführen, zwei weitere bereichern das Themenspektrum, zum einen die Frage nach der Deutung des Verhältnis von Affe und Mensch sowie zum anderen eine interkulturell gelagerte Darlegung des Verhältnisses Tier – Mensch vor dem Hintergrund des alten China; zwei abschließende Beiträge bieten das Resultat von Bachelor-Arbeiten zum Thema Tierethik, die im Jahr 2015 an der Universität Oldenburg entstanden sind. Die Reihe der mit historischem Schwerpunkt angelegten Beiträge eröffnet Wolfgang Christian Schneider mit einem Text zum komplexen Verhältnis von Mensch und Tier in den frühen Kulturen. Die Vieldeutigkeit der Beziehung tritt klar im Paradigma des Tieropfers hervor, in dem es über die bloße Nutzung hinaus um die Anerkennung des Tieres geht, das im Opfer der Gottheit zugeordnet wird. An den antiken Gedanken der Verschwisterung von Mensch und Tier bzw. Pflanze knüpft Kirstin Zeyer mit Cusanus insofern an, als dieser tief von einem unmittelbaren Gottesbezug aller Geschöpfe überzeugt ist. Aber auch dessen verblüffendes biologisches Wissen über Tiere und Pflanzen lässt eine Vielfalt von Gesichtspunkten erkennen, die Cusanus‘ Erforschung geschöpflichen Lebens leitet. Der Blick über die Alpen führt mit Elena Filippi zum Humanismus und zur Renaissance in Italien, die eine Wiederentdeckung der (edlen) Pferde-Welt beinhalten. Nicht nur Pisanello, Alberti, Donatello und Michelangelo sehen das Pferd im Hinblick auf grundlegende Verhältnisse, die den Menschen einschließen und auf ihn wirken können, sondern auch Dürer, Cranach und Grien. Auf die Übergangszeit zwischen ca. 1400 und ca. 1700, bevor die Entdeckung der Menschenaffen in Europa reflektiert wird, lenkt Hans Werner Ingensiep das Augenmerk. Die durch Literatur, Anekdoten, Berichte sowie Illustrationen führende Spurensuche zeigt auf, wie Anthropomorphologie und Primatomorphologie (Veraffung des Menschen) in ein sich wechselseitig bestätigendes Verhältnis treten, bei dem auch Mensch und Affe einander näher rücken. Systematisch höchst komplex stellt sich die Frage bei Thomas Hoffmann nach dem Bewusstsein von Tieren. Auf der Basis von Kants Theorie des Bewusstseins, vor allem der Apprehension, wird dabei plausibel, dass Tiere als transzendentale Subjekte (allerdings ohne Reflexion) aufgefasst werden können. Ebenfalls als Philosoph im 18. Jh. wirksam war der ostslavische Denker G. S. Skovoroda, dessen sophiologische Weisheiten über das Leben als Selbstsorge Witalij Morosow mittels einer Analyse der Parabel von der armen Lerche darlegt. Dass die Frage nach dem Tier zugleich die Frage nach der Auffassung des Menschen einschließt und auf diese Weise zum Thema literarisch-philosophischer Reflexion wird, verdeutlicht Detlef Thiel in einem Bogen von Derrida über Friedlaender/Mynona bis zurück zu den Mosel-Fischen des Ausonius. In China stellt sich die Frage nach den Tieren als eine Frage nach der Lebensweise des Menschen, wie David Bartosch erläutert. Was Konfuzianismus, Daoismus und den Buddhismus eint, ist die Einsicht, dass die Welt mit ihren Ressourcen allen Menschen gehört. Gehören die Tiere aber den Menschen oder können sie Rechte wie das auf Selbstbestimmtheit und Freiheit für sich beanspruchen? Vor dem Hintergrund der Herausbildung verschiedener tierethischer Positionen geht Sarina Ehlert dieser Frage nach. Dass unser Verhalten Tieren gegenüber nicht nur kontrovers, sondern widersprüchlich ist, stellt schließlich Kayla Jane Haug im Hinblick auf Tierversuche heraus, die trotz der Zunahme an Wissen über Tiere nicht ab- sondern zunehmen. Ihre Überzeugung ist, dass dieser jüngsten Entwicklung das Entkoppeln von Idealen und Verantwortungen zugrunde liegt. Kirstin Zeyer herausgegeben von Wolfgang Christian Schneider Inhaltsverzeichnis Vorschau auf das kommende Heft Zu den Autoren Oliver Smith: Verzeichnis der Publikationen Gedenken an Oliver Smith herausgegeben von Wolfgang Christian Schneider Inhaltsverzeichnis Buchbesprechungen Vorschau auf das kommende Heft Zu den Autoren Vorwort BLICKE AUF DIE GERECHTIGKEIT Kaum etwas begleitet uns mit solchem Nachdruck wie die Frage nach der Gerechtigkeit, dem grundlegenden, umfassenden Recht. Einige beispielhafte Blicke sollen dies vergegenwärtigen und zugleich zeigen, wie vielfältig Gerechtigkeit erscheint, welch verschiedenartige Implikationen und Perspektiven sie mit sich bringt. Sie sollen dazu beitragen, uns im Hinblick auf Gerechtigkeit in Unruhe zu halten. Vier der Beiträge dieses Bandes gehen zurück auf eine von Tilman Borsche verantwortete Vorlesungsreihe zur Gerechtigkeit an der Universität Hildesheim (2013/14), zwei weitere zum selben Thema treten hinzu, so dass nun jede der großen Epochen der Geistesgeschichte mit einem Beitrag angesprochen wird. Am Beginn des Bandes steht ein Text von Wolfgang Christian Schneider zur Antike, zum Denken Hesiods und der stoischen Tradition, in dem Dike, Gerechtigkeit und Recht als menschenenthobene, von einem umfassenden Göttlichen getragene Gesamtordnung erscheint, in die nicht nur der Mensch, sondern zuletzt alles Lebendige eingeschlossen ist. Dies hat für den Menschen Verpflichtungscharakter, der an seiner je eigenen Stelle auf das Ganze zu ‚hören‘ und im Sinn des Ganzen zu handeln hat. Diesen Gedanken führt der Beitrag von Christian Ströbele in einer christliche Wendung weiter, der erläutert, wie Gerechtigkeit bei Meister Eckhart als Inbegriff und Prinzip von Wirken und Werden des Seins Gottes erscheint. Das setzt ein Absehen vom Eigeninteresse voraus, ein Eintreten in die Aufgehobenheit Gottes, nicht im Sinne einer Abwendung von der zeitlichen Welt, sondern im Sinne einer Ermöglichung wirksamer Offenheit, ein Moment, das Eckhart im Begriff der „Gleichheit“ fasst, worin auch die philosophische Bestimmung der Gerechtigkeit, „Jedem das Seine zu geben“, beruht. An dies schließt Inigo Bocken mit seinen Überlegungen zur aequitas, zur „Billigkeit“ an, die schon in Aristoteles‘ Nikomachischer Ethik bedeutsam ist. Einerseits wird sie als Band, als notwendige Vermittlung zwischen Gerechtigkeit und Wirklichkeit verstanden, andererseits wird sie verdächtigt, alles zu ermöglichen: Angesichts der Unzugänglichkeit der göttlichen Maßstäbe der Gerechtigkeit und der Unzulänglichkeit der menschlichen Vernunft, die eine wirkliche Vermittlung ausschließe, sei daher auf obrigkeitliche Macht zu setzen, der allein die Verwirklichung der Gerechtigkeit zuzutrauen ist. Im Anschluss an Thomas und Cusanus tritt Bocken dagegen entschieden für das Wahren der aequitas ein im Sinne Gleichgewichts, eines wissend-unwissenden Spiels, das immer ein konkretes Sehen in der Praxis ist. Angesichts dessen verwundert es nicht, dass, wie Hubert Busche darlegt, Leibniz in seiner Naturrechtslehre die universale Gerechtigkeit, die er als höchste von drei Stufen des von Natur aus Gerechten betrachtet, von der Liebe her versteht. Gerechtigkeit gilt ihm als „die Liebe eines weisen Menschen“, der seine tätige Menschenliebe gleichmäßig auf alle Menschen verteilt. Das schließt nicht nur an die mittelalterlich-christliche caritas an, sondern eben auch an die aequitas. Die beiden letzten Beiträge nehmen die Spannung von menschlich gesetztem Recht und der dem Menschen entzogenen höheren oder göttlichen Gerechtigkeit in den Blick. Anna Berres sieht Kierkegaard maßgeblich von dieser Spannung bestimmt: Für ihn ist der Einzelne dadurch bestimmt, dass er radikal vor Gott gestellt ist und „gerecht“ ist, wenn er sich zur Gerechtigkeit Gottes in der Weise verhält, dass er sie weder als erzwingbar, noch als erklär- und durchschaubar annimmt und anerkennt. Gerade in dem Verzicht auf Kontrollierbarkeit und Sicherheit liegt aber auch eine Öffnung zum Anderen, die in eine „Ethik der Liebe“ münden kann, die freilich aufgrund des fundamentalen Bezugs zu Gott ein dem Allgemeingültigen, zunächst Gebotenen entgegengesetztes Handeln notwendig machen kann. Das Problem der letztlich unverfügbaren Gerechtigkeit ist auch das bestimmende Moment in Kafkas Erzählung In der Strafkolonie, wie Hermann-Josef Röllicke erläutert. Die exekutive Maschine vollzieht die Gerechtigkeit an sich, erst in dem Augenblick, da der Delinquent den Grund seiner Exekution erkennt, bis auf den Grund seiner Exekution hinabschaut, bricht – bewusst quasi-absurd gefasst – Gerechtigkeit auf, der Betroffene erfährt Sinn, wird glückselig darüber, dass die Maschine so an ihm verfährt. Wolfgang Christian Schneider herausgegeben von Wolfgang Christian Schneider Inhaltsverzeichnis Buchbesprechungen Vorschau auf das kommende Heft Zu den Autoren Vorwort CUSANISCHES IM UMKREIS VON DERRIDA Den Kern dieser Folge der Coincidentia bilden Beiträge einer Tagung, die im Oktober 2012 an der Kueser Akademie stattfand. Am Anfang stehen Darlegungen von Martina Roesner über Cusanus, Derrida und Husserl, die zwar bei diesen keine genealogischen Abhängigkeiten von Gedankenmotiven erweisen, die aber doch zeigen, dass bei den Genannten hinsichtlich des oft beschworenen Vorrangs des Wortes gegenüber der Schrift eine Alternative zu erkennen ist. Es sind jeweils randständige Texte, die hierfür herangezogen werden, teils aus der Frühphase der Denker, teils aus dem späten Werk: das Compendium des Cusanus, eine kurze Abhandlung Husserls über den Ursprung der Geometrie sowie Derridas Einleitung zu einer französischen Übersetzung dieses Textes. Auf je verschiedene Weise suchen der späte Cusanus und – nicht ganz unabhängig von ihm – der späte Husserl die Bedeutung einer systemhaften Erfassung von Wirklichkeit stark zu machen, die die Gegenwartsbindung des Wortes übersteigt und daher eigentlich erst über eine Dauer hin kommunizierbar macht. Das ist zwar im Sinne Derridas, der aber nur über Maurice de Gandillac mit dem Denken des Cusanus in Berührung gekommen war, gleichwohl bleiben die beiden anderen Denker in Derridas Plädoyer für die vorrangige Bedeutung der Schrift im Hintergrund. Gleichsam als Gegenstück problematisiert der nachfolgende Beitrag von Marcus Dick die Ablehnung der ‚Präsenz‘ bei Jacques Derrida, da dieser Präsenz ausschließlich als im Eigentlichen unmögliches ursprüngliches Bei-sich-Sein des denkenden Bewusstseins versteht. Dem hält Dick entgegen, dass Derridas Präsenz-Kritik ihr Ziel insofern verfehlt, als sie Präsenz-Erfahrungen jenseits von – systemhaft kommuniziertem – Sinn und Verstehen außer Acht lässt. Die Komplexität einer mit einem performativen Sprechen verschränkten Schriftlichkeit führt Susann Kabisch vor Augen mit ihrer Analyse der veröffentlichten Trauerrede für Emmanuel Levinas von Jacques Derrida. In ihr ist vielfältig die Schriftlichkeit des Freundes aufgenommen und so ein verweisungsreicher und sprechschriftlicher Schwebezustand vermittelt. Dies nahezu fortführend wirft Detlef Thiel das Problem des Berührens auf, das er bei Cusanus verfolgt, dann bei Derrida, für den es keine reine und unmittelbare Erfahrung des Kontinuierlichen geben könne, auch nicht des Nahen, der absoluten Nähe, der reinen Ununterschiedenheit. Das führt dann zur Suche nach einer nur vermittelten Berührung durch Jean-Luc Nancy im Sinn eines nicht-aristotelischen Denkens, was an Mynona/Friedlaender erinnere, der nach der Möglichkeit einer Telehapsis fragt. Es folgen zwei Beiträge, die sich mit dem Sprachlichen bei Derrida auseinandersetzen: vom Praktischen aus Johanna Wais mit Überlegungen zu einem Übersetzen auf der Grundlage des Derrida’schen Denkens, die zuletzt herausstellen, dass jede Übersetzung eine Momentaufnahme, ein Augenblick im ‚Leben‘ des Originals ist, wobei Aneignung wie bewusst werdende Einschränkung des Blickwinkels einander – geradezu cusanisch – begegnen. Rico Sneller legt Überlegungen zu Derridas Deutung von Levinas vor, dem Derrida einen auf einem einseitigen Verständnis der Phänomenologie gründenden Empirismus zuschreibt. Demgegenüber ist nach Sneller zu beobachten, dass Derrida seinerseits von Aspekten eines moralistischen Empirismus bestimmt ist. Die letzten beiden Beiträge führen in den weiteren Umkreis Derridas. Inigo Bocken würdigt Michel de Certeau, der über sein Bemühen, ‚Lücken‘ im Vollzug des Alltäglichen zu finden, in denen ein Anderes aufbricht, zu Cusanus gelangt, dessen konstruktiv zu sehendes beständiges Unterbrechen der Blickrichtung seinerseits öffnend wirke. Josef Rauscher schliesslich beschreibt Cusanus und Deleuze hinsichtlich einer Bildphilosophie als gleichsam von entgegengesetzten Seiten herkommend dabei doch letztlich als einander berührend: Beide suchten mit dem Umkreisen des Offenen als einer sich ausfaltenden Einheit und sich zugleich einfaltenden Ganzheit ähnliche Lösungsfiguren und operieren mit Bildlösungen für ein das Begriffliche übersteigendes Denken. Wolfgang Christian Schneider
Band 6/1 – 2015
Daniel-Deutungen
Im Gedenken an Oliver Smith
und Kirstin Zeyer
Henrieke Stahl
Oliver Smith (†)
lateinischen Exegese
Klaus Reinhardt (†)
und ihr Schicksal in der deutschen Geistesgeschichte
des ausgehenden Mittelalters
Witalij Morosow
Thomas Müntzer und Melchior Hoffman
Wolfgang Christian Schneider
in der philosophischen Rezeption des Propheten
zu Beginn der Neuzeit
Tilman Borsche
Buchs Daniel in der bildenden Kunst
Berthold Kreß
und der Justiz in Darstellungen von Daniels Auftritt vor
Belsazar (Dn 5) mit besonderer Berücksichtigung der Kunst
der Renaissance und des Barock (Rembrandt)
Elena Filippi
Weissagungsdiskurse in deutscher Dramatik, Lyrik und Prosa
zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Rainer Grübel
Michail Odesskij
Dmitrij Pavlovic Ivinskij
des Propheten Daniel in der polnischen Literatur
Jörg Schulte
Vladimir Solov’evs mystische Lyrik
Henrieke Stahl
Henrieke Stahl
Band 5/2 – 2014
Blicke auf die Gerechtigkeit
und Kirstin Zeyer
Wolfgang Christian Schneider
Poseidonios und Marc Aurel
Wolfgang Christian Schneider
der Gerechtigkeit bei Eckhart von Hochheim
Christian Ströbele
Thomas von Aquin bis Suarez
Inigo Bocken
der Leibnizschen Naturrechtsethik
Hubertus Busche
Anna Berres
in der Erzählung „In der Strafkolonie“
Hermann Joseph Röllicke
gung von der Antike bis zur Gegenwart. Hgg. Meinrad Böhl /
Wolfgang Reinhard / Peter Walter. Wien et al. 2013
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues
und Claudia D’Amico. Hg. von Cecilia Rusconi in Verb. mit
Klaus Reinhardt. In: I. Bocken / J. Kreuzer / K. Reinhardt /
H. Schwaetzer (Hgg.): Texte und Studien zur Europäischen
Geistesgeschichte. Reihe B, Bd. 8. Münster 2014
Johanna Hueck, Bernkastel-Kues
(1350-1580). Münster 2013. Bd. 1: Frömmigkeit, Unterricht und
Moral. Hg. v. D. E. H. de Boer / I. Kwiatkowski; Bd. 2: Die
räumliche und geistige Ausstrahlung der Devotio Moderna.
Hg. v. I. Kwiatkowski / J. Engebrecht
Kirstin Zeyer, Nijmegen
und Gestalttheorie im George-Kreis. Würzburg 2011
Wolfgang Christian Schneider, Hildesheim
zu Franz von Baader in den philosophischen Konstellationen
seiner Zeit. Baaderiana. Hg. von Alberto Bonchino / Albert
Franz. Bd. 1. Paderborn 2014
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues
Grundorientierung. Freiburg / München 2012
Kirstin Zeyer, Nijmegen
Bd. 1: Der Materialismus-Streit, Bd. 2: Der Darwinismus-Streit,
Bd. 3: Der Ignorabimus-Streit. Hamburg 2012
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues
Band 5/1 – 2014
Cusanisches im Umkreis von Derrida
und Kirstin Zeyer
Wolfgang Christian Schneider
Interpretation des Verhältnisses von Schriftlichkeit und
Sinngenese in ‚Husserl: L’origine de la géométrie‘
Martina Roesner
der Präsenz bei Jacques Derrida
Marcus Dick
Emmanuel Levinas als philosophische Aufführung
Susann Kabisch
Derrida und Cusanus
Detlef Thiel
und das Übersetzen
Johanna Wais
phénoménologie de Levinas dans l’optique derridienne
Rico Sneller
des Cusanus für Certeau’s Interpretation der Moderne
Inigo Bocken
systematischen Transgression der Verstandeskraft
durch Bild(er)-Schau bei Deleuze und Cusanus
Josef Rauscher
Solida (Werke IV). Clavis Pansophiae, Bd. 3,4.1-2, hg. von
Thomas Behme. Stuttgart – Bad Cannstatt 2013
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues
frühen Neuzeit, Bd. 3, hg., eingeleitet und übersetzt von
Hendrik Wels. Stuttgart – Bad Cannstatt 2012
Harald Schwaetzer, Bernkastel-Kues
Hermann Cohen. Ein Lesebuch. Dessau-Roßlau 2012
Kirstin Zeyer, Bernkastel-Kues
strategien des Sehens und der Selbsterkenntnis. Berlin 2014
Elena Filippi, Alfter
Brüder Stauffenberg. Berlin: Kulturverlag Kadmos 2014
Bruno Pieger, Kleines Wiesental
Theorie der Tierrechte. Aus dem Englischen von Joachim
Schulte. Berlin 2013
Kirstin Zeyer, Bernkastel-Kues